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Donnerstag, 3. September 2015

AMPV in Spezialkräfteversion

Kielce, Polen (ww) Das Armoured Multi Purpose Vehicle (AMPV) gibt es jetzt in einer neuen Variante. Auf der diesjährigen MSPO präsentierte Rheinmetall MAN Military Vehicles erstmals eine auf die polnischen Anforderungen zugeschnittene Version, die sich besonders für Spezialkräfte, aber auch weitere reguläre Einheiten eignet.
AMPV in Kielce auf der MSPO. Foto: Rheinmetall
In den AMPV lassen sich unterschiedliche Waffenstationen integrieren. Das Spektrum reicht von bemannten Drehringlafetten bis zu fernlenkbaren Waffenstationen. Denkbare Bewaffnungen sind 40mm-Granatmaschinenwaffen oder schwere Maschinengewehre im Kaliber .50 BMG. Die auf der MSPO ausgestellte AMPV-Spezialkräftevariante trägt eine fernbedienbare Waffenstation der polnischen Firma Tarnow mit eingerüstetem schweren MG.
Bei einem Leergewicht von 7,8 Tonnen bietet der AMPV eine Nutzlast von über zwei Tonnen. Entsprechend der Bedürfnisse von Spezialkräften wurde das Stauvolumen optimiert. So findet die umfangreiche Ausrüstung problemlos Platz. Dennoch bleibt das Fahrzeug mit einer Länge von 5.660 mm, einer Breite von 2.300 mm und einer Höhe von 2.180 mm äußerst kompakt. So lässt  sich der AMPV an Bord mittlerer Transportflugzeuge wie der C-160, der C-130 oder dem A400M luftverladen. Schwere Transporthubschrauber wie CH-47 und CH-53 können ihn als Außenlast transportieren.
Dank seines leistungsfähigen 272 PS/200 KW-Dieselmotors kommt der AMPV auf eine Geschwindigkeit von bis zu 110 km/h. Eine automatisierte Getriebeschaltung, ein automatisiertes Differentialsperrenmanagement, das robuste Fahrwerk mit Einzelradaufhängung und Doppelquerlenkern sowie eine Reifendruckregelanlage tragen zusätzlich zur exzellenten Mobilität auch in schwerem Gelände bei. Die Reichweite beträgt 700 km auf befestigten Wegen. Der AMPV kann Steigungen mit einer Neigung bis 60 Prozent und einer Querneigung bis 40 Prozent bewältigen. Die Wattiefe beträgt 850 mm, die Grabenüberschreitfähigkeit 750 mm. Der AMPV kann einen Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 3.500 kg ziehen. Das Fahrzeug ist in einem Temperaturbereich von - 46°C bis + 55°C einsatzfähig. Zwei 150 A-Lichtmaschinen versorgen das Fahrzeug mit Strom.
AMPV im Gelände. Bild: Rheinmetall
In der selbsttragenden Panzerstahl-Fahrgastzelle finden fünf voll ausgestattete Soldaten Platz. Die Fahrgastzelle lässt sich durch adaptive Schutzmodule an höhere Bedrohungsstufen anpassen. Die leistungsfähige Heizungs- und Klimaanlage, sowie eine ABC-Schutzbelüftung sichern das Durchhaltevermögen des AMPV auf dem Gefechtsfeld. Für Spezialkräfte typisches offensives Fahren wurde weiterhin ein Rammschutz integriert.
Bei Bedarf lässt sich der Schutz weiterhin noch durch die Integration weiterer Baugruppen erhöhen. Beispielhaft trug der AMPV auf der MSPO das Acoustic Sniper Localisation System (ASLS) sowie das Situational Awareness System (SAS) für eine 360-Grad-Überwachung um das Fahrzeug herum. Dazu kam das Schnellnebelschutzsystem Rapid Obscurant System „Rosy“. Dieses kann im Gegensatz zu herkömmlichen Nebelschutzsystemen neben der spontanen, großflächigen und multispektralen Sichtlinienunterbrechung auch dynamische Nebelwände erzeugen und somit auch fahrende Objekte lang anhaltend schützen.
Ein modernes Battlefield Management System vernetzt alle diese Systeme. Durch die offene Architektur der elektrischen und elektronischen Fahrzeugsysteme können Waffensysteme und Rüstsatzkomponenten leicht integriert und neue Geräte durch „plug and play“ angeschlossen werden.
Der AMPV entstand in einer industriellen Partnerschaft mit Krauss-Maffei Wegmann (KMW). Von Anfang an bestimmten rein militärische Anforderungen die Entwicklung, Dabei flossen die Erfahrungen von Streitkräften aus dem ISAF-Einsatz in Afghanistan und aus anderen Missionen weltweit ein. Der AMPV ist das derzeit am besten geschützte Fahrzeug in seiner Klasse. Es ist inzwischen durch mehrere Beschaffungsbehörden umfassend und erfolgreich getestet worden und bereit zur Serienproduktion.



www.rheinmetall-defence.com
www.kmweg.de